Was ist digitale Gesundheit und warum ist sie wichtig für mich?
Stell dir vor, du bist erkältet. Vielleicht googelst du deine Symptome im Internet. Dann vereinbarst du mit deiner Ärztin bequem eine Videosprechstunde von zu Hause aus. Im Anschluss kommt das Rezept für dein Medikament direkt auf dein Smartphone. Und damit du auch nach deiner Erkältung gesund bleibst, tracken Apps deinen Schlaf und deine Fitness. Klingt nach Zukunftsmusik? Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kommt mehr und mehr in unserem Leben an. Sie bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Wer darf zum Beispiel alles einen Blick in deine digitale Patientenakte werfen? Woher weißt du, auf welche Informationen im Netz du dich wirklich verlassen kannst? Tracken Apps nur das, was sie sollen? Und wer hat hier Einblick?
In der gesamten gesundheitlichen Versorgung wird schon jetzt eine Vielzahl von digitalen Informationen, neuen Apps und Services angewendet – und es werden immer mehr.
Was ist digitale Gesundheit?
Will man digitale Gesundheit in einem Satz definieren, dann kann man sagen:
Digitale Gesundheit oder auch E-Health meint die Anwendung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Gesundheitswesen mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung und Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.
Zu den IKTs zählen zum Beispiel Gesundheitsinformationen im Internet, Onlinesprechstunden zwischen Arzt und Patient, Onlinetherapien und Patientenportale von Krankenhäusern, über die sich etwa Termine verwalten, Dokumente abrufen und Behandlungsinformationen einsehen lassen. Auch elektronische Patientenakten oder E-Rezepte zählen dazu, genauso wie Apps und mobile Anwendungen. Du kennst vielleicht Fitnesstracker- und Ernährungs-Apps. Es gibt aber auch Anwendungen, die dabei helfen sollen, Krankheiten zu verhindern oder sie frühzeitig zu erkennen, oder den Arzt dabei unterstützen, die richtige Diagnose zu stellen.
Interessiert?
Dann melde dich hier an:
Wozu brauche ich das?
Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an dich als Patient, als Patientin. Die Übersicht über das Angebot zu behalten wird zunehmend schwieriger. Damit alle Menschen von digitalen Lösungen profitieren können, müssen sie diese Angebote kennen und in der Lage sein, sie kritisch zu bewerten. Damit du dich mündig und selbstbestimmt im Gesundheitssystem bewegen kannst, benötigst du Kompetenzen im Bereich der digitalen Gesundheit: die digitale Gesundheitskompetenz.
Was ist digitale Gesundheitskompetenz?
Digitale Gesundheitskompetenz (auch „E-Health Literacy“) beschreibt die Fähigkeiten, die einen informierten Umgang mit elektronischen/digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen ermöglichen. Was heißt das genau?
Dazu gehört zum Beispiel die Fähigkeit, verlässliche Gesundheitsinformationen im Internet zu finden und gute von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Weiter geht es darum, wie man den richtigen Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen wie Gesundheits-Apps und Wearables findet oder mit Gesundheitsdienstleistern wie Ärztinnen oder Apothekern online kommuniziert. Zur digitalen Gesundheitskompetenz zählt zudem, dass du über deine gesundheitsrelevanten Daten bestimmst und sie bei Bedarf schützen oder freigeben kannst. Letztlich ermöglicht digitale Gesundheitskompetenz, dass du informierte Entscheidungen für oder gegen die Nutzung von einzelnen Angeboten und Anwendungsmöglichkeiten triffst.
Wie hilft mir der Gesundweiser dabei?
Digitale Gesundheitskompetenz klingt erst einmal kompliziert, ist es aber gar nicht. Die E-Learning-Plattform Gesundweiser ermöglicht dir einen spielerischen Zugang zu verschiedenen Themen rund um digitale Gesundheit. Sie hat das Ziel, deine Kompetenzen in diesem Bereich aufzubauen und zu erweitern.
Wie das funktioniert?
Hier kannst du mehr über den Gesundweiser erfahren.
Quellen
Bertelsmann Stiftung, editor. Digital-Health-Anwendungen für Bürger – Kontext, Typologie und Relevanz aus Public-Health-Perspektive. Entwicklung und Erprobung eines Klassifikationsverfahrens; 2016. Available from: URL: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_VV_Digital-Health-Anwendungen_2016.pdf [28.07.2020].
Krüger-Brand, HE. Digitale Gesundheitskompetenz: Datensouveränität als Ziel. Dtsch Arztebl 2019; 116(10):A-468/B-382/C-378. Available from: URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/205987/Digitale-Gesundheitskompetenz-Datensouveraenitaet-als-Ziel [28.07.2020].
Samerski S, Müller H. Digitale Gesundheitskompetenz in Deutschland – gefordert, aber nicht gefördert? Ergebnisse der empirischen Studie TK-DiSK. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes 2019;144–145:42–51.
Techniker Krankenkasse, editor. Digitale Gesundheitskompetenz gewinnt durch Corona an Bedeutung; 2020. Available from: URL: https://www.tk.de/presse/themen/digitale-gesundheit/e-health-position/digitale-gesundheitskompetenz-2058842 [28.07.2020].